Bundeswaldinventur 2024:
Wälder im Siegerland und
Sauerland unter Druck

Die aktuelle Bundeswaldinventur, die am 8. Oktober 2024 veröffentlicht wurde, wirft ein beunruhigendes Licht auf die Wälder in Deutschland, und besonders die Waldgebiete in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind von den gravierenden Folgen der Klimakrise betroffen. Die langjährigen Monokulturen, vor allem im Sauerland und Siegerland, kämpfen mit erheblichen Schäden durch Dürre, Stürme und Schädlingsbefall. Diese Veränderungen haben dazu geführt, dass die Wälder seit 2017 mehr Kohlenstoff freisetzen, als sie speichern – eine alarmierende Entwicklung für die Klimabilanz der Region.

Wälder in NRW: Vom Kohlenstoffspeicher zur CO2-Quelle:

Die Wälder in NRW, insbesondere im Sauerland und Siegerland, gelten seit jeher als wertvolle Kohlenstoffspeicher. Doch die Ergebnisse der aktuellen Inventur zeigen, dass dieser Status nun bedroht ist. Laut dem Thünen-Institut sind Fichten- und Kiefernmonokulturen, die in diesen Regionen stark verbreitet sind, besonders von den klimatischen Veränderungen betroffen. Die Dürrejahre und der massive Borkenkäferbefall haben zu einem großflächigen Absterben dieser Nadelbaumarten geführt, was die CO2-Speicherfunktion des Waldes deutlich verringert hat​.

Siegerland und Sauerland: Ein besonders betroffenes Gebiet:

Das Sauerland, als größtes zusammenhängendes Waldgebiet Nordrhein-Westfalens, und das angrenzende Siegerland sind für ihre dichten Wälder bekannt. Doch gerade hier sind die Auswirkungen der Klimakrise besonders sichtbar. Der Verlust an Fichtenbeständen, der sich ab 2017 dramatisch beschleunigte, trifft diese Regionen besonders hart. Experten berichten von einer regelrechten „Entwaldung“, da viele Flächen bereits kahlgeschlagen wurden, um den Befall von Schädlingen einzudämmen. Diese Monokulturen, die Jahrzehnte als wirtschaftlich ertragreich galten, erweisen sich nun als ökologisch instabil und anfällig​, so die aktuelle Bundeswaldinventur 2024.

Forderungen nach einem Waldumbau:

Um den Wald in NRW zu stabilisieren und langfristig wieder als Kohlenstoffspeicher nutzbar zu machen, fordern Umweltorganisationen wie der NABU und Greenpeace einen systematischen Waldumbau. Besonders in Gebieten wie dem Sauerland und Siegerland wird ein Umdenken gefordert – weg von Monokulturen hin zu resilienteren Mischwäldern mit standortgerechten Baumarten wie Buche, Eiche und Ahorn. Diese Laubbaumarten sind widerstandsfähiger gegen Trockenheit und Sturmschäden und könnten langfristig helfen, den Wald in der Region zu stabilisieren und seine Rolle als CO2-Senke wiederherzustellen​.

Bundeswaldinventur 2024 – ein Ausblick:

Die Bundeswaldinventur 2024 zeigt klar auf, dass ein rascher Handlungsbedarf besteht, um die Wälder in NRW und insbesondere in den stark betroffenen Gebieten wie dem Sauerland und Siegerland zu retten. Ein ökologisch nachhaltiger Waldumbau ist unabdingbar, um den Herausforderungen der Klimakrise zu begegnen und die Wälder als wertvollen Kohlenstoffspeicher zu erhalten. Andernfalls drohen nicht nur massive ökologische, sondern auch wirtschaftliche Schäden für die Region, die auf eine nachhaltige Forstwirtschaft angewiesen ist.