Verbreitung und Biologie
Der Krummzähnige Weisstannenborkenkäfer, auch als Krümmzähniger Tannenborkenkäfer bekannt, findet sich vor allem in Mittel-, Süd- und Osteuropa. Diese Art befällt bevorzugt geschwächte oder kranke Weisstannen, kann jedoch bei Massenvermehrungen auch gesunde Bäume angreifen. Die Schäden beginnen mit ablösender Rinde und führen zu Nadelfärbung und Kronenverlust.
Biologische Merkmale
- Größe: 2,5–3 mm
- Unterscheidungsmerkmal: hakenförmige zahnähnliche Fortsätze am Flügeldeckenabsturz
- Wirtsbaumarten: Vorwiegend Weisstannen, gelegentlich auch Fichten, Douglasien und andere Nadelbaumarten.
Die Entwicklung verläuft in mehreren Phasen:
- Eiablage: Weibchen legen Eier in sogenannten Muttergängen, die charakteristische „liegende H“-Brutbilder hinterlassen.
- Larvenstadien: Larven bohren parallel zur Holzfaser.
- Flugzeiten: Hauptflugzeiten liegen im Frühling (März/April) und Sommer (Juli), mit bis zu zwei Generationen pro Jahr im Tiefland und einer in Hochlagen.
Schäden durch den Krummzähnigen Weisstannenborkenkäfer
Trocken-heiße Jahre fördern die Massenvermehrung des Käfers, besonders in geschwächten Beständen außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets. Typische Symptome eines Befalls sind:
- Harzfluss an Bohrlöchern
- Braunes Bohrmehl
- Nadelfärbung
- Rindenschäden durch Spechtabschläge
Historisch wurde bereits mehrfach großer Schaden verzeichnet, etwa:
- 1947: 200.000 m³ befallenes Holz in der Schweiz nach einem Hitzesommer.
- 2003: Über 100.000 m³ Käferholz durch einen weiteren Hitzesommer.
- 2018: Fast 2 Millionen m³ befallenes Holz nach der Jahrhunderttrockenheit.