Warum klassische Baumarten ausfallen
Viele unserer heimischen Bäume sind an das bisherige mitteleuropäische Klima angepasst. Doch steigende Temperaturen, lange Trockenphasen und zunehmende Stürme bringen sie an ihre Grenzen. Die Fichte, lange Zeit die wirtschaftlich wichtigste Baumart in Deutschland, leidet besonders unter dem Borkenkäfer, der sich durch die warmen Winter ungehindert ausbreitet. Auch die Buche zeigt zunehmend Trockenschäden, während die Eiche unter neuen Pilzkrankheiten leidet. Es braucht also einen radikalen Wandel im Waldbau.
Exoten als Hoffnungsträger für den Wald der Zukunft
Alternative Baumarten, die aus wärmeren und trockeneren Regionen stammen, könnten die Lösung sein. Sie bieten höhere Resistenz gegen Klimastress und könnten den Wald langfristig stabilisieren. Zu den vielversprechendsten Arten gehören:
- Douglasie – Ursprünglich aus Nordamerika, widerstandsfähig gegen Trockenheit und Schädlinge.
- Esskastanie – Eine mediterrane Art, die mit Hitze gut zurechtkommt und wertvolles Holz liefert.
- Tulpenbaum – Schnell wachsend und unempfindlich gegenüber Schädlingen.
- Roteiche – Stärker als die heimische Eiche, besonders in trockenen Gebieten.
- Libanon-Zeder – Extrem hitze- und trockenresistent, bereits in Versuchsforsten erfolgreich.
Diese Baumarten könnten helfen, den Wald der Zukunft resilienter zu machen, indem sie bessere Wasserspeicherfähigkeiten, eine höhere CO₂-Aufnahme und eine größere Biodiversität fördern.
Wie wird der Wald wieder stabil?
Damit ein zukunftsfähiger Wald entsteht, sind mehrere Maßnahmen erforderlich:
- Mischwälder fördern – Monokulturen sind anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Ein vielfältiger Wald bietet mehr Stabilität.
- Standortgerechte Bepflanzung – Nicht jede Baumart eignet sich für jeden Boden. Eine sorgfältige Auswahl ist entscheidend.
- Nachhaltige Forstwirtschaft – Naturnahe Bewirtschaftung hilft, den Wald langfristig gesund zu halten.
- Wassermanagement verbessern – Mehr Totholz und Humus erhöhen die Wasserspeicherung im Boden.
Schädlingsbekämpfung neu denken – Fördern von natürlichen Gegenspielern wie Spechten oder parasitären Insekten.