Waldbauern in Deutschland fürchten Marktausschluss
Dringender Handlungsbedarf bei EUDR: Deutsche Waldeigentümer warnen vor Holzverknappung
Die Waldbauern in Deutschland schlagen Alarm: Ohne eine baldige Verschiebung und Überarbeitung der aktuellen EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) droht eine Verknappung von nachhaltig erzeugtem Holz. Diese Entwicklung könnte schwerwiegende Folgen für die Industrie und Verbraucher haben.
Konkrete Auswirkungen in deutschen Regionen
Der stellvertretende Vorsitzende des Waldbauernverbandes NRW, Eberhard von Wrede, verdeutlichte bei einer Veranstaltung, welche konkreten Auswirkungen die EUDR in ihrer jetzigen Form auf deutsche Regionen haben könnte. Die weitreichenden technischen Pflichten und unklaren Vorgaben aus Brüssel überfordern viele Waldeigentümer, insbesondere die kleineren Waldbesitzer in der Region.
Bedeutung kleiner Waldbesitzer für die nachhaltige Holzerzeugung
Kleinere Waldbesitzer, die oft nur über wenige Hektar Wald verfügen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Bereitstellung von nachhaltig erzeugtem Holz. Insbesondere dann, wenn sie in Forstbetriebsgemeinschaften organisiert sind, tragen sie maßgeblich zur Holzversorgung bei. Eine Umsetzung der EUDR in ihrer jetzigen Form könnte diese wichtigen Akteure vom Markt ausschließen und damit eine Holzverknappung verursachen, die sowohl der Industrie als auch den Verbrauchern schaden würde.
Sinkende Holzpreise und die Angst der Waldbauern
Aktuell sind die Holzpreise in Deutschland aufgrund verschiedener Faktoren, wie beispielsweise einer erhöhten Holzernte und einer geringeren Nachfrage, stark gefallen. Diese Preissenkungen setzen die Waldbauern bereits unter erheblichen wirtschaftlichen Druck. Die Einführung der EUDR in ihrer derzeitigen Form verstärkt diese Unsicherheit und Angst. Waldbauern befürchten, dass die zusätzlichen technischen und administrativen Anforderungen sie weiter benachteiligen und ihre Marktchancen noch mehr einschränken werden.
Aktuelle Zahlen und Prognosen
Laut einer aktuellen Studie des Deutschen Holzwirtschaftsrates (DHWR) ist der Bedarf an nachhaltig erzeugtem Holz in Deutschland in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Im Jahr 2022 wurden in Deutschland rund 56 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen, davon stammt ein erheblicher Teil aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Experten prognostizieren, dass die Nachfrage nach Holzprodukten in den kommenden Jahren weiter steigen wird, was die Bedeutung einer stabilen und nachhaltigen Holzversorgung unterstreicht.