Waldsterben in Deutschland: Die Bedrohung durch
den Klimawandel und Schädlinge!
Die deutschen Wälder stehen vor einer beispiellosen Herausforderung. Klimawandel, Schädlinge und Krankheiten setzen den Bäumen massiv zu, sodass Forstexperten befürchten, dass die Wälder, wie wir sie kennen, bald der Vergangenheit angehören könnten. Besonders betroffen sind Fichten, Buchen, Eschen und Ahornbäume, die unter den sich verändernden klimatischen Bedingungen und den daraus resultierenden Schädlingsbefällen leiden.
Die zunehmende Erderwärmung bringt Hitzewellen, längere Trockenperioden und stärkere Stürme mit sich, was die Widerstandskraft der Bäume erheblich schwächt. Infolgedessen haben sich Schädlinge wie Insekten und Pilze in den letzten Jahren stark vermehrt.
Fichten: Besonders stark betroffen
Unter den heimischen Baumarten leidet die Fichte am meisten. Über Jahrhunderte hinweg war sie aufgrund ihres schnellen Wachstums eine der bevorzugten Baumarten in der Forstwirtschaft. Doch die Monokulturen der Fichten wurden in den letzten Jahren zu einem leichten Ziel für den Buchdrucker-Borkenkäfer und symbolisieren das Waldsterben. Besonders in Regionen wie dem Harz haben die Insekten seit 2018 fast alle alten Fichtenbestände zerstört. Es ist möglich, dass reine Fichtenwälder in Zukunft nur noch in den höheren, rauen Lagen der Alpen überleben werden.
Buchen: Ein schwindendes Symbol
Buchen waren einst die dominierende Baumart in den deutschen Wäldern, doch auch sie kämpfen mit den Folgen des Klimawandels. Henrik Hartmann, Leiter des Instituts für Waldschutz am Julius Kühn-Institut in Quedlinburg, prognostiziert, dass Buchen am Ende des Jahrhunderts nicht mehr in der Lage sein werden, ihre typische Höhe von 30 bis 40 Metern zu erreichen. Die Wälder werden dadurch lichter und niedriger.
Zusätzlich bereitet die Buchenkomplexkrankheit große Sorgen. Diese Krankheit tritt häufig nach Hitzewellen oder Dürreperioden auf und führt zu Rissen im Stamm, Schleimfluss und schließlich zum Absterben des Baumes durch verschiedene Pilze und holzbrütende Insekten.
Eschen und Ahornbäume: Vom Pilz befallen
Auch Eschen und Ahornbäume sind nicht immun gegen die Auswirkungen des Klimawandels. Der Ahorn wird von einem Pilz namens Cryptostroma corticale befallen, der dazu führt, dass die Rinde großflächig abblättert und sich schwarzer, rußartiger Staub bildet. Diese sogenannte Rußrindenkrankheit hat in den letzten Jahren ganze Ahornbestände dezimiert. Ähnlich betroffen sind die Eschen, die unter dem Eschentriebsterben leiden. Verursacht wird dieses durch den Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus, der die Triebe und Zweige absterben lässt.
Die Zukunft der deutschen Wälder
Der Klimawandel hat das empfindliche Gleichgewicht zwischen Bäumen und anderen Organismen gestört, sodass die Bäume sich nicht mehr effektiv gegen Schädlinge wehren können. Forstexperten sind sich einig, dass die Hauptbaumarten in Deutschland an Fläche verlieren werden. Dafür könnten andere Arten, wie die Hainbuche, die Flatterulme oder die Erle, in Zukunft vermehrt in den Wäldern vertreten sein.
Die Zukunft liegt in Mischwäldern, denn Monokulturen haben keine langfristige Perspektive. Bereits seit mehr als 30 Jahren werden Fichtenwälder in Mischwälder umgebaut. Eine neue europäische Studie empfiehlt sogar, Wälder um Bäume aus anderen Regionen zu ergänzen, die besser an die zukünftigen Klimabedingungen angepasst sind. Diese „unterstützte Migration“ könnte eine Chance sein, die deutschen Wälder an die Herausforderungen des Klimawandels anzupassen.
Fazit: Das Waldsterben nimmt zu
Die deutschen Wälder stehen vor einer ungewissen Zukunft. Der Klimawandel und die zunehmenden Schädlingsbefälle stellen eine ernsthafte Bedrohung dar. Es ist notwendig, die Wälder durch Mischwälder und die Integration neuer, klimaresistenter Baumarten widerstandsfähiger zu machen. Nur so können die Wälder in Deutschland langfristig erhalten bleiben und sich an die neuen klimatischen Bedingungen anpassen.