Buchen-Tannen-Mischwälder: Eine Antwort auf den Klimawandel

In den letzten Jahren hat sich die Trockenheit zu einer ernsthaften Bedrohung für Buchenwälder entwickelt. Selbst in ihren natürlichen Lebensräumen sind sie massiven Trockenschäden ausgesetzt, was Forstwissenschaftler als alarmierenden Vorbote für die zunehmende Empfindlichkeit von Buchenwäldern gegenüber Trockenperioden betrachten.

Doch es gibt Hoffnung: Ein Forschungsprojekt mit dem Namen “BuTaKli” hat untersucht, ob die Beimischung von Weißtannen die ökologische und sozioökonomische Stabilität von Buchenwäldern erhöhen kann. Unter der Federführung des Waldklimafonds, mit Beteiligung der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie, wurden grundlegende Effekte einer Tannenbeimischung in Buchenbeständen untersucht.

Ein klassischer Buchenwald. Bald könnten hier auch Tannen stehen.

Forschungsprojekt der Universität Freiburg und des Karlsruher Instituts für Technologie

Die Forscher gingen von der Annahme aus, dass die Mischung von Buchen und der tiefwurzelnden, trockenresistenten Weißtanne überwiegend positive Effekte haben würde. Tatsächlich zeigten die Ergebnisse, dass Mischbestände aus Tannen und Buchen ein erhöhtes Wachstum aufwiesen, insbesondere auf trockenen Standorten. Die strukturelle Mischung wirkte sich ebenfalls positiv auf den Zuwachs von Buchen aus, selbst auf mäßig trockenen Standorten.

Die Beimischung von Tannen ermöglichte zudem eine schnellere Erholung der Buchen nach trockenheitsbedingten Stressphasen. Dies bestätigt ähnliche Beobachtungen in europäischen Buchen-Tannen-Beständen.

Wasserhaushalt wird verbessert!

Ein weiterer positiver Effekt der Tannenbeimischung betrifft den Wasserhaushalt und den Boden. Unter günstigen Bedingungen verbesserte die Anwesenheit von Tannen den Wasserhaushalt benachbarter Buchen. Darüber hinaus erhöhte sie die Bodenkohlenstoffspeicherung, was zu einer verbesserten Filterkapazität für Schadstoffe, einer erhöhten Wasser– und NährstoffSpeicherung sowie einem verstärkten Erosionsschutz führte.

Ökonomisch betrachtet führt eine aktive Beimischung von Tannen in Buchenbeständen trotz erhöhter Kosten zu einem höheren Kapitalwert. Dies liegt daran, dass Buchen-Tannen-Mischbestände besser in der Lage sind, kulturelle, regulierende und unterstützende Ökosystemleistungen zu erfüllen als Reinbestände. Die Bewirtschaftung wird dadurch rentabler, insbesondere auf risikoarmen Standorten.

Es gibt jedoch Herausforderungen. Die potenziellen Flächen für die Entwicklung von Buchen-Tannen-Mischbeständen sind vor allem in den zukünftigen Rückzugsgebieten der Fichte zu finden. Die Integration von Tannen in bereits bestehende Buchenbestände ist komplex und erfordert sorgfältige Planung.

Insgesamt zeigen die Ergebnisse des Projekts “BuTaKli” jedoch, dass die Beimischung von Weißtannen eine vielversprechende Strategie sein kann, um Buchenwälder klimafitter zu machen und ihre ökologische sowie ökonomische Stabilität zu erhöhen.