Mountainbiken im Wald: Aktuelle Debatte um das neue Bundeswaldgesetz

Der Entwurf zum neuen Bundeswaldgesetz hat im vergangenen Herbst für Aufsehen gesorgt und viele Interessensgruppen in Deutschland auf den Plan gerufen. Besonders die Mountainbike-Verbände äußerten große Besorgnis über die geplanten Regularien, da sie Einschränkungen fürchten.

Aktuelle Situation: Uneinheitliche Gesetzeslage und steigende Frequentierung

Bisher gibt es auf Bundesebene keine einheitlichen Vorgaben zum Radfahren im Wald, sondern lediglich einen Flickenteppich an Ländergesetzen. Die steigende Anzahl von Mountainbikern, verstärkt durch die Corona-Krise und den E-Bike-Boom, hat an vielen Orten zu einer erhöhten Frequentierung geführt, die als problematisch wahrgenommen wird.

Mountainbiker befürchten Einschränkungen durch neues Gesetz

Der offizielle Entwurf zum Bundeswaldgesetz vom 1.12.2023 sieht vor, dass das Fahren mit betriebserlaubnisfreien Fahrrädern im Wald nur auf Straßen und geeigneten Wegen gestattet ist. Diese Formulierungen beunruhigen die deutschen Mountainbiker, da sie befürchten, ähnliche Einschränkungen wie in Österreich zu erleben.

Vorherige Diskussionen und mögliche Lösungsansätze

Bereits 2017 wurde die Bundesplattform Wald – Sport, Erholung, Gesundheit ins Leben gerufen, die 2019 eine Empfehlung zur Nutzung des Waldes für verschiedene Sportarten aussprach. Der Vorschlag sah vor, dass Radfahren in der freien Landschaft einschließlich Wald auf geeigneten Wegen gestattet ist. Diese Empfehlung wurde jedoch später aufgekündigt.

Haftungsfragen und Herausforderungen für Waldbesitzer

Das neue Bundeswaldgesetz soll den Waldbesitzer von der Haftung bei Unfällen mit Fahrradfahrern befreien und die Verantwortung auf den Betreiber der Wegeinfrastruktur übertragen. Waldbesitzer sehen sich jedoch zunehmend durch eigenmächtigen Streckenbau und Digitalisierung herausgefordert.

Ruhe im Wald und Auswirkungen auf die Tierwelt

Die Störung des Wildes durch Mountainbiker ist ein oft genanntes Argument gegen das Mountainbiken im Wald. Allerdings wird hinterfragt, ob dieser Einfluss tatsächlich so bedeutend ist und wie er sich im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten wie Pilzsuchen oder Geocaching verhält.

Ausgleich der Interessen und Suche nach Lösungen

Es ist wichtig, einen Ausgleich zwischen den Interessen der Waldbesitzer und denen der Radfahrer zu finden. Überlegungen zu finanziellen Ausgleichsmaßnahmen und öffentlichen Zuschüssen für die Schaffung von Mountainbikestrecken werden diskutiert.

Die Diskussion um die Abgrenzung geeigneter Wege für Radfahrer wird fortgeführt. Es ist wichtig, eine Balance zwischen den verschiedenen Interessengruppen zu finden und Lösungen für Konflikte im Wald zu entwickeln.